Was wäre ein Jahreswechsel ohne einen Rückblick auf das zurückliegende Jahr und ohne einen Ausblick auf das kommende?

Ursprünglich hatte ich einen solchen Beitrag nicht geplant, da es doch kaum etwas zu berichten gibt? Es ist ja nur ein kleiner Blog und sooo viel ist ja eigentlich gar nicht passiert? Zumindest war dies mein Stand heute morgen.

Ich kam in den frühen Morgenstunden zu dem Entschluss, dass eine Bilanz am Ende eines „Arbeitsjahres“ nicht verkehrt ist und ich so ein Gefühl dafür bekommen könnte, was ich tatsächlich geschafft habe. Oft sitze ich ewig an Projekten, Formulierungen und habe schlichtweg den Eindruck, kaum hinter her zu kommen und abzuliefern. Heute habe ich mir jedoch bewusst die Zeit genommen, die Monate Revue passieren zu lassen und mich an die einzelnen Momente zu erinnern. Unterm Strich bin ich positiv überrascht, wie viel in diesem Jahr geschehen ist.

Das Jahr 2022, mit seinen Höhen und Tiefen

Persönliches

Im Privaten empfand ich dieses Jahr so anstrengend, wie kaum ein anderes. Abgesehen von den großen, wirklich weltbewegenden Themen, war auch im direkten Umfeld viel los. Das Jahr begann mit einem Blogbeitrag über meine Hand, die mir im Januar arge Probleme bereitete (s. Blogbeitrag) und doch nur ein Vorbote für das gesamte Jahr werden sollte.

Gerade die Gesundheit machte mir so viel zu schaffen, wie noch nie. Ohne ausufernd alles beschreiben zu wollen, kam jedes Quartal ein neues Problem dazu und forderte Zeit und auch meine Nerven. Im Dezember gipfelte mein Krankheitsjahr mit einem dauerhaft tauben Fuß (Ursache noch immer unklar) und Corona über Weinachten. Aber auch nahezu meine gesamte Familie war betroffen und so mussten meine Eltern jeweils ins Krankenhaus. Insgesamt betrachtet nicht das gesündeste Jahr meines Rudels.

Neben den gesundheitlichen Problemen, forderte mich auch mein Job auf eine Art und Weise, dass die mentale Gesundheit ebenfalls deutlich litt. Obwohl ich meine Kollegen wirklich sehr gerne habe, passte das Pensum und die Last einfach nicht mehr zu meinem Leben und so entschied ich mich im November meine Konsequenzen zu ziehen.


Aber natürlich gab es auch schöne Dinge 2022 und so konnte ich beispielsweise das erste Wollfest nach 2 Corona-Jahren ausgiebig genießen, dort wundervolle Garne shoppen, mich mit netten Menschen unterhalten und auch das Frankreichfest war eine herrliche Abwechslung. Zudem war es ein kulinarischer Genuss, der mich kurz auf einen Gedankenurlaub entführte.

Außerdem erinnere ich mich nur allzu gern an unseren herrlichen April-Urlaub auf Wangerooge zurück. Die Insel, die Menschen dort, die Geschäfte, einfach alles war ein Traum und wir erholten uns so gut, wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Leider konnten wir keinen zweiten Urlaub in diesem Jahr dort buchen, aber nächstes Jahr sehe ich mich schon an den Dünen entlang schlendern und den Wind genießen.

Und obwohl ich an Weihnachten alleine im Wohnzimmer saß, war ich doch nicht einsam. Ich bekam viele Genesungswünsche, eine große Menge an selbstgebackenen Plätzchen und andere kleine Aufmerksamkeiten. Es freut mich sehr, dass an mich gedacht wird.



Blog

Sofern ich mich nicht verzählt habe, sind in diesem Jahr sage und schreibe 28 Blogartikel erschienen. Das ist deutlich mehr als ich zwischendurch befürchtet hatte und in jedem einzelnen steckt noch heute viel Freude beim reinen Durchscrollen.

Um mein Handarbeits-/Blogjahr zusammenfassen zu können, habe ich die folgenden drei Punkte etwas länger durchgegrübelt 😀


Meine Highlights

Nicht einfach zu beantworten, da ich zwar gerne ein fertiges Produkt in den Händen halte, aber auch gerne Textbeiträge schreibe, die keine Anleitung beinhalten. Wenn ich mich jetzt jedoch auf 5 festlegen müsste, wären es die Folgenden:

  • Halloween-Special
    Es ging so viel Frust, Liebe und Spaß in dieses Projekt, wie kaum in ein anderes. Die Arbeit zog sich einfach über Monate und da Halloween, Grusel und Horror einen großen Platz in meinem Herzen gehören, kann ich nicht anders, als dieses Projekt in meine Top 5 zu nehmen. Die unterschiedlichen Blogbeiträge und jeder auf seine ganz eigene Art, werden immer einen speziellen Platz in meinem zufriedenen Herzen haben 🙂
    Du weißt nicht, worum es geht? Fang am besten mit dem ersten Blogbeitrag an.
  • Handarbeitende Tiere
    Wie in dem dazugehörigen Blogbeitrag geschrieben, hatte ich schon lange Bilder in meinem Kopf, wie kleine Tiere Handarbeiten erledigen. 2022 war es endlich so weit und ich konnte mit Hilfe eines professionellen Zeichners meine Idee in die Tat umsetzen. Ich liebe noch immer jedes einzelne Endergebnis und wenn ein kleiner Traum erfüllt wird, KANN er ja nur in die Top 5 wandern oder? 🙂

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  • Dinge, die ich furchtbar finde
    Witziger Weise dachte ich beim Schreiben dieses Blogbeitrags, dass er nicht sonderlich gut ankommen würde. Wir leben in einer Zeit voll von (für mich etwas sehr nervigem) „positivem Mindset“ und den dazugehörigen Glückskeksweisheiten. Ein solcher Beitrag passt so gar nicht da rein? Aber ich habe mich getäuscht und bin froh auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Dieser Blogbeitrag hat wirklich hohe Besucherzahlen und ich freue mich immer wieder, wenn wir gemeinsam leiden 😉 Ganz besonders liebe ich es allerdings, die gruselig angehauchten Pins für Pinterest zu entwerfen. Hier kann ich schön in die Horrorkiste greifen und das ganze Jahr über Halloween feiern!
  • Nur Omas stricken!
    Ein weiterer Blogbeitrag, der es in mein Ranking geschafft. Es gibt viele Gründe, weswegen mir dieser Beitrag wichtig war. Zum einen ärgerte ich mich über meine eigenen Vorurteile, die mich immer mal wieder überkommen und zum anderen wollte ich darauf aufmerksam machen, dass man diese Denkmuster auch durchbrechen kann. Nicht zuletzt wollte ich eine Lanze für strickende Männer und die Menschen brechen, die sich kein teures Garn kaufen können. Vorurteile hat nahezu jeder und niemand kann sich davon freisprechen. Es liegt aber in unserer freien Entscheidung, was wir daraus machen.
  • Raakel-Jumper
    Ein „richtiges“ Handarbeitsprojekt darf in dieser Auflistung nicht fehlen! Ich habe endlich einen Strickpullover gefunden, der meiner seltsamen Köperstatur absolut entgegen kommt und der wirklich einfach zu stricken ist. Eine grüne und eine rosa Variante habe ich in diesem Jahr gestrickt und es wird sicherlich eine weitere folgen. Die durch diesen Pullover entdeckte Puno Due (Werbung, da Affiliate-Link) von Lana Grossa hat ich zu einem meiner Lieblingsgarne gemausert und ich werde sicherlich noch 2 – 3 Farben verstricken. Eine schöne Alternative zur Ecopuno und leider ebenfalls eine große Farbpalette. Nougat, Camel, Altrosa… wer die Wahl hat, hat eben leider auch bei Garnen die Qual 🙂

Meine Niederlagen

Der Kampf gegen die Zeit… Es lag oftmals nicht an einer mangelnden Planung oder daran, dass ich zu spät begonnen habe. Fast immer kam das Leben dazwischen und ich musste mich von Projekten verabschieden oder es wurde nach hinten hinaus einfach eklig eng.

Ein Beispiel: Die Planung für das Halloween-Special hat bereits 2021 begonnen und meine Freundin hielt mich schon für verrückt. Wofür so weit im Voraus? Ist das nicht zu früh und übertrieben? Ich fand nicht, da ein solch großes Projekt viel Vorlauf benötigt und so wollte ich die Themen bereits 2021 festlegen. Im Januar sollten dann die Nadeln anfangen zu klappern und ich hätte noch genügend Zeit für alle Projekte. Geplant war, dass ich pünktlich zum Herbsturlaub alles abgeschlossen habe und danach entspannt in den Oktober starten könnte. Letztendlich lief es jedoch so, dass nahezu jeder Blogbeitrag am Tag vor der Veröffentlichung fertig gestellt wurde, was einfach unfassbar viel Druck bedeutete und mich wirklich unruhig machte.

Verstrickt habe ich mich natürlich auch oft, aber das ist insgesamt nicht schlimm. Die Zeit war dagegen dieses Jahr mein absoluter Feind 😀


Mein Learning

Mein wichtigstes Learning ist „Maßvoll sein„. Klingt vielleicht seltsam, aber in diesem Jahr hatte ich zwei AHA-Augenblicke. Der eine war direkt nach dem Düsseldorfer Wollfest: Ich hatte einfach genug. Genug Garn, genug endlose Meter Merinowolle und direkt so viel, dass es mich überfordert. Plötzlich schämte ich mich fast ein wenig, so viele ungenutzte Ressourcen rumliegen zu haben, ohne sie vernünftig zu nutzen. Ich hatte einen Punkt erreicht, der mich zum Projekt Stash-Abbau motivierte und ich habe noch immer kein Verlangen, Garn zu shoppen.

Der zweite Moment kam direkt nach dem Halloween-Special und war doch ganz unabhängig davon. Mir waren es bereits 2021 einfach zu viele Projekte, die überall rumliegen, nicht beendet werden und mehr Stress auslösen, als Freude. Ein größeres Projekt + ein Paar Stricksocken, maximal 2 Paar sind vollkommen ausreichend und ja, ich bremse mich tatsächlich auch aus. Ich möchte mich meinen Projekten fokussierter widmen und nicht alles nebenbei durchrocken, nur um möglichst viel zu schaffen. Irgendwo habe ich in den letzten 2 Jahren die Entspannung beim Stricken verloren und das Tempo so angezogen, wie ich es im Job habe. Das möchte ich ändern und wieder mehr Freude an jeder einzelnen Masche haben.


Wie wird 2023? Kehrt etwas mehr Ruhe ein und kann die Welt und jeder einzelne von uns etwas durchatmen? Das weiß ich leider nicht, aber ein paar Dinge kann ich dir allerdings schon erzählen…


Persönliches

Neben den – hoffentlich – bald erledigten oder zumindest reduzierten gesundheitlichen Baustellen ist wohl die größte Änderung mein anstehender Jobwechsel. Ab April werde ich die Hand, die mich füttert wechseln und in der Probezeit sehr sehr viel unterwegs sein. Das liegt vor allem daran, dass meine 3-Tage-Homeoffice wegfallen und ich im ersten halben Jahr täglich von Düsseldorf nach Köln pendeln werde. Das KANN meinen Projekten gut tun, in dem ich viel Zeit zum stricken haben werde, allerdings wage ich es ein wenig zu bezweifeln, wenn ich an die vollen Züge, das Gedrängel und allem drum herum denke.

Grundsätzlich habe ich mir außerdem vorgenommen, meine Gesundheit deutlich mehr in den Fokus zu setzen und obwohl ich es in diesem Jahr wirklich versucht habe, weiter nach Lösungen für meine Wehwehchen suchen. Zur Gesundheit gehört auch definitiv Entschleunigung, die ich bitter nötig habe, wo wir schon beim zweiten Part des Ausblicks angekommen sind…

Blog

Ich möchte dich nicht anschwindeln: Die 28 Blogbeiträge haben in diesem Jahr viel Kraft gekostet und wahrscheinlich mehr, als ich eigentlich hatte. Davon ausgehend, dass die tägliche Pendelroute Nerven und Zeit fressen wird, wird sicherlich auch der Blog sein Päckchen tragen müssen und ein wenig auf Diät gesetzt werden. Im neuen Job ankommen und viel Neues lernen hat zuerst oberste Priorität.

Allerdings habe ich schon einige Beiträge als Entwürfe vorgeschrieben, eine Ideensammlung und einige schöne Projekte geplant, die sicherlich realisiert werden. Vllt. werden es keine 28 Beiträge, sondern nur 12, aber auf Eis gelegt wird dieser Blog ganz sicher nicht 🙂

Ich freue mich auf alle Fälle riesig auf ein kommendes Bloggerjahr und würde dir am liebsten schon jetzt von allen Ideen, Themen und Projekten erzählen. Allerdings muss ich mich zurückhalten, sonst hast du später ja nichts Neues mehr 🙂



Schlußwort

Ich wünsche uns allen ein gesundes neues Jahr, voller erfüllter Hoffnungen, gelebter Träume, mit deutlich mehr Ruhe und Seelenfrieden. Vor allem Letzteres hört sich in meinen Ohren unglaublich gut an – findest du nicht auch?

Obwohl es eigentlich nur ein normales Wochenende und Silvester eher eine reine Formalie ist, fühlt es sich in diesem Jahr gut und richtig an. Zwar bin ich noch immer etwas angeschlagen, aber auf keinen Fall möchte ich den Übergang auf 2023 verpassen und live dabei sein, wenn 2022 für beendet erklärt wird.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir auch im kommenden Jahr Gesellschaft leisten möchtest und wir gemeinsam eines der schönsten Hobbies der Welt ausleben. Du bist herzlich eingeladen, mich jederzeit in meinem virtuellen Handarbeitszimmerchen zu besuchen 🙂


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