Das Jahr 2022 war leider nicht mein gesündestes Jahr und ich verbrachte deutlich mehr Zeit mit meiner Physiotherapeutin, als mit so manch einer Freundin.
Es begann mit einem tauben Arm, der durch gezielte Übungen wieder einwandfrei funktionierte (Verspannungen im Nacken- Schulterbereich durch einen uralten Bandscheibenvorfall) und ging weiter bis hin zu Taubheitsgefühlen in den Beinen.
Und während mich die Übungen nervten und noch immer nerven, habe ich sie für mich entdeckt: Die Yogasocken!
Jahrelang fand ich sie zwar absolut GENIAL, da man auf die nervigsten Stellen einer Stricksocke verzichten kann (Ferse und Spitze), aber einen wirklichen Sinn konnte ich dahinter nicht erkennen. Durch mein Training des Rücken- und Bauchbereichs muss ich jedoch einräumen, dass sie – für mich – gar nicht mal so unpraktisch sind.
Die Vorteile im Kurz-Überblick:
- Mir ist leider relativ schnell kalt an den Füßen und so habe ich auch an wärmeren Tagen Socken, die jedoch nicht zu sehr aufheizen und noch „Luft“ ranlassen.
- Ich habe trotz rutschiger Socken Halt, da die Ferse und die Zehen freibleiben und mehr „Grip“ haben.
- Sie sind einfach fantastischschnell zu stricken …
- … und damit ein grandioses Last-Minute-Geschenk …
- … und eine perfekte Resteverwertung 🙂
Das Material
Im Grunde kannst du absolut jedes Sockengarn und die dazugehörige Stricknadeln verwenden. Ich habe ein fröhliches, gelbes Sockengarn als Grundlage verwendet und als Kontrast Resteverwertung betrieben.
Wer auch im Sommer solche Socken nutzen möchte, Wolle aber zu warm findet, kann auf Baumwollsockengarn* zurückgreifen. Mein aller erstes Sockenpaar wurde aus der Tutti Frutti gestrickt und ich liebe das Garn noch heute 🙂
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Die Strickanleitung für deine Yogasocken
Vielleicht habe ich es mir ein wenig zu einfach gemacht, aber meine Stricksocken sollten kein Langzeitprojekt werden und einfach ihren Sinn und Zweck erfüllen. Da ursprünglich kein Blogbeitrag geplant und die Zeit ein wenig knapp ist, ist dieser Beitrag aufs Wesentliche beschränkt und kurz gehalten. Muss auch mal sein 😀
Let´s go…
1.) Für meine Schuhgröße 42 habe ich zuerst 64 Maschen mit einer Nadelstärke von 2,25* auf meiner Rundstricknadel angeschlagen. Mittlerweile ist die 2,25er meine Lieblings-Nadelstärke für Stricksocken.
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2.) Anschließend habe ich ein Bündchenmuster (2 Maschen rechtsverschränkt, 2 Maschen links) bis zur Ferse durchgestrickt. Durch das absolut elastische und nicht ausleiernde Muster, wollte ich einen perfekten Sitz erreichen – auch ohne das eine Ferse als „Formgeber“ dient. Den Schaft kannst du so lange stricken, wie du möchtest.
Da ich im Sommer zu viel Wasser in den Beinen neige, ist der Schaft ein wenig kürzer ausgefallen.
3.) An der Ferse angekommen, habe ich die Hälfte der Maschen (die Maschen, die normaler Weise die Ferse bilden) elastisch abgekettet. Durch das elastische Abketten schneidet keine zu feste Naht in den Fuß ein.
4.) Um der Fußbeuge ein wenig mehr Platz zu geben, habe ich nach dem Abketten die übrigen Maschen der Runde bis zum Ende der Runde gestrickt, die Arbeit gewendet und die links erschienenen Maschen links verschränkt und die rechts erschienenen Maschen rechts gestrickt. So blieb das Muster auf der Vorderseite erhalten. An den zuvor abgeketteten Maschen angekommen, wurde die Arbeit wieder auf die „richtige“ Seite gedreht und die Maschen wie gewohnt bis zum Rundenende gestrickt. Dadurch wurde einfach und schnell ein wenig mehr Platz für den Fußrücken geschaffen.
Ich hoffe, an der Skizze kann man es ein wenig besser erkennen.
5.) Am Rundenanfang angekommen, habe ich die zuvor abgeketteten Maschen wieder locker aufgenommen, damit der Fuß weitergestrickt werden konnte.
6.) Nun kannst du die Fußlänge anhand deiner individuellen Bedürfnisse stricken. Ich habe ein Stück weiter als bis zur Mitte des Fußes gestrickt, um den vorderen Bereich garnfrei und somit rutschsicher zu halten. Hier kommt es sicherlich auch auf den zukünftigen Verwendungszweck an. Da ich ohne Matte und auf Parkett übe, ist es so für mich sicherer 🙂
7.) Sobald die gewünschte Fußlänge erreicht ist, kannst du die Maschen abgeketten.
Die freie Ferse
Mein kleines Socken-Foto-Shooting habe ich genau zwischen der Fertigstellung der ersten Ferse und dem Beginn der Zweiten gesetzt.
Auf den Bildern kannst du einen deutlichen Unterschied erkennen. Die eine Stricksocke wurde einfach offen gelassen, so, wie oben in der Anleitung beschrieben. Bei der zweiten habe ich ein Minibündchen gestrickt, da mir die Öffnen sonst zu weit war.
Das kannst du natürlich gestalten, ganz wie du es magst. Die Stricksocke funktioniert auch weiter offen wunderbar 🙂
Sofern du ein Dekobündchen anbringen möchtest, musst du lediglich 64 Maschen gleichmäßig entlang der Öffnung aufnehmen und im Anschluss ein Bündchenmuster 5-6 Runden stricken. Das Aufnehmen kann an manchen Stellen ein wenig frimmelig sein, aber es sieht schwieriger aus, als es ist.
An der abgeketteten Seite kannst du sehr gut die einzelnen Maschen sehen. Ich bin immer von oben durch das vordere Maschenglied geschlüpft und konnte so spielendleicht die Maschen aufnehmen. Auf der anderen Seite habe ich mich anhand der Maschen orientiert und so aufgenommen, wie es am hübschesten aussah.
Natürlich kannst du es auch so machen, wie du es am liebsten magst.
Da in den „Ecken“ eine kleine Lücke ist (kennen wir von Raglan-Oberteilen unterm Arm), habe ich dort jeweils zwei Maschen mehr aufgenommen, die ich binnen 2 Runden wieder abgenommen habe.
Dh. ich habe zuerst in beiden Ecken jeweils 2 Maschen aufgenommen und in der ersten Runde des Bündchenmusters die Maschen jeweils so gestrickt, wie die nächstliegende „richtige Masche“ gestrickt wurde. In der zweiten Runde wurden die zusätzlich aufgenommenen Maschen mit der jeweiligen „Partnermasche“ zusammengestrickt.
Und da ich mich im Sommer grundsätzlich kompliziert ausdrücke, hier ein – hoffentlich – erklärendes Bild dazu 🙂
Die Maschen in der Mitte sind die zusätzlichen Eckmaschen.
Ich hoffe, das Ganze ist verständlicher, als es sich für mich liest … allerdings ist dies einer der Blogbeiträge, die auch beim mehrmaligen Lesen nicht besser werden 😀
Hab viel Spaß beim Frickeln und bei deinen zukünftigen Übungen.
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Cinzia
20. Dezember 2023 — 00:29
Ah, vielen Dank für deine Antwort. Für den Maschenanschlag bin ich mit „Jeny’s surprisingly stretchy cast on“ total zufrieden bzgl. Elastizität und Optik (wobei ich ihn immer noch etwas nervig zu arbeiten finde, aber das Ergebnis ist mir die Mühe wert). Leider habe ich nie ein Gegenstück zum Abketten gefunden, was ähnlich aussieht und ähnlich elastisch ist. Also bin ich auch weiterhin auf der Suche.
Woll.Verine
20. Dezember 2023 — 20:36
Ja, abketten ist wahrscheinlich technisch etwas schwieriger. Man könnte natürlich in der Runde vorher Maschen aufnehmen und dann zusammenabketten? Habe ich nie probiert, aber elastischer geht es definitiv nicht 😀
Cinzia
20. Dezember 2023 — 22:23
Probieren werde ich das auf jeden Fall mal mit der doppelten Maschenzahl, sowohl zum Aufnehmen als auch zum Abketten. Ein wenig habe ich die Befürchtung, dass es bei letzterem nicht funktionieren wird. Da würde ja – anders als beim Maschenanschlag – die zusätzliche Weite schon eine Reihe/Runde vor dem Abschluss, wo sie eigentlich benötigt wird, hineingebracht. Ausprobiert wird’s trotzdem.
Woll.Verine
21. Dezember 2023 — 05:27
Ich würde das auch nicht mit jedem Garn machen. Bei einer großen NS wird es auffallen, bei einer kleinen könnte es klappen. Die Mehrweite wird ja direkt abgenommen und vielleicht fällt es dann gar nicht auf. Berichte gerne 😅
Cinzia
28. Dezember 2023 — 12:32
Zum Aufnehmen zumindest habe ich es jetzt ausprobiert (Bild in diesem Beitrag: https://craterelle.weebly.com/blog/vorubung-wellenmuster-als-loop-oder-als-symmetrischer-schal, unterer Rand Kreuzanschlag und paarweise zusammen abgestrickt, oberer Rand Aufschlingen und dann selbiges). Mit dem Kreuzanschlag ergibt sich eine relativ elastische, ziemlich stark hervortretende Kante. Für manche Projekte vielleicht genau in richtig, aber bei dickeren Garnen wäre es mir zu wulstig. Mit Aufschlingen fällt es weniger dick aus, scheint mir aber auch weniger dehnbar.
Woll.Verine
29. Dezember 2023 — 23:56
Das sieht gut aus 🙂 ja, leider wird man wohl immer rumprobieren müssen, bei welchem Projekt und mit welchem Garn etwas besonders gut aussieht und was man lieber bleiben lässt 😀
Cinzia
23. Januar 2024 — 18:01
Auch das Zunehmen auf die doppelte Maschenzahl vor dem Abketten habe ich zwischenzeitlich ausprobiert. Ich hatte da noch einen Denkfehler drin: ich dachte zunächst, in der letzte Reihe Maschen aufnehmen und die dann wieder in irgendeiner Art paarweise zusammen abketten, aber man kann sie natürlich auch alle einzeln abketten und hat dann einfach doppelt so viele, also auf jeden Fall ausreichend Weite. Gefallen hat es mir aber nicht wirklich.
Eine neue Technik eigne ich mir gerade an: italienischer oder Tubular-Anschlag und italienischen Abketten mit Nadel. Beides ergibt (evtl. variiert es ein wenig je nach genauer Machart) identische obere und untere Kanten, ist hinreichend elastisch und trägt kein bisschen auf.
Cinzia
15. Dezember 2023 — 13:26
Hallo Steffi, eine Anregung: wenn ein Bündchen an die offene Verse gestrickt werden soll, könntest du die Maschen auch stilllegen statt sie abzuketten, und die neuen im offenen Anschlag aufnehmen.
Und eine Frage: welche Technik bevorzugst du für elastisches Anschlagen und Ableiten? Ich experimentiere damit schon ewig lange herum und finde keine Lösung, die mich zu 100% befriedigen kann.
Cinzia
16. Dezember 2023 — 13:08
[Verse -> Ferse, wo war ich denn bloß mit meinen Gedanken?]
Woll.Verine
18. Dezember 2023 — 23:16
Guten Abend!
Ich musste tatsächlich ein paar Tage überlegen, warum genau ich nicht mit einem offenem Anschlag gearbeitet habe. Normaler Weise mache ich das bei meinen Nachtragsfersen immer, hier hatte ich mich bewusst dagegen entschieden. Allerdings bin ich auch jetzt – 3 Tage später – einfach nicht mehr drauf gekommen, wieso 😀 Ich VERMUTE, dass ich keine Lust auf das Aufnehmen der Maschen hatte 😀 Ich werde aber noch mal in mich gehen, warum ich es genau in dieser Anleitung nicht gemacht habe. Mein Hirn, ein großes Sieb.
Ich teste auch noch immer rum, wie ich es am liebsten haben möchte. Mittlerweile stricke ich meine Socken mit dem elastischsten Anschlag, den ich finden konnte. Dafür nehme ich die doppelte Menge an Maschen auf, die ich eigentlich benötige und stricke direkt in der ersten Runde immer zwei Maschen zusammen.
Liebe Grüße
Steffi