Halloween steht vor der Tür und wer mich kennt weiß, wie sehr ich es liebe. Es ist daher nur naheliegend, dass ich ein passendes Kegeltierchen veröffentliche und dir natürlich ganz viel Spaß beim Nacharbeiten wünsche! 🙂
Kegeltierchen
Wenn du mehr über mein Projekt „Kegeltierchen“ erfahren möchtest, kommst du HIER zu dem entsprechenden Beitrag. Außerdem findest du dort eine nach und nach wachsende Auflistung meiner Anleitungen und eine Sammlung von Häkelanleitungen wie z.B. Farbwechsel, Stäbchen etc.
Warum ein Geist / Gespenst?
Jede Burg hat einen gruseligen Geist, der im feuchten Keller oder im knarzendem Turm sein Unwesen treibt und die Menschen erschreckt. Es ist nur logisch, dass auch meine kleine Blog-Burg ihr eigenes Gespenst bekommen soll, oder?! 🙂
Übrigens, wenn du Halloween genauso liebst wie ich, besuche meinen Halloween-Countdown.
Funfact: Geister sind in nahezu allen Kulturen der Welt präsent. Manchmal sind sie wohlwollend, manchmal jedoch bösartig. Besonders in der japanischen Kultur sind sie tief in der Folklore verwurzelt. Die sogenannten Yōkai dienen als Inspiration für viele popkulturelle Werke, wie zum Beispiel den Film “The Ring”. Diese oft weiblichen Dämonen oder Geister sind selten freundlich, und es gibt strikte Regeln, wie man sich verhalten muss, um eine Begegnung mit ihnen zu überleben – oder eben auch nicht.
Was du brauchst
- Häkelnadel* (bei mir eine 3,5er)
- Das Kätzchen kann natürlich die Farbe deiner Wahl haben. Das klassische „Schwarz“, für die Unglück-bringende Katze bietet sich natürlich an 🙂
- 1 Knäuel Weiß für den Geistermantel (unterschätze den Verbrauch nicht)
- Kontrastgarn für Nase und Augen
(In meinem Fall Catania Schachenmayr Garn*) - Füllwatte*
- Maschenmarkierer
- Schere
- Stopfnadel
- Murmeln oder Steine zum beschweren, falls gewünscht
Ich habe mich bewusst für die Catania Schachenmayr Garn* entschieden, da sie immer ein schönes Häkelergebnis verspricht. Du brauchst noch das passende Garn, die Häkelnadel oder auch die Füllwatte? Schau bei Buttinette vorbei 🙂
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Deine Kenntnisse
- Magic Ring
- Kettmasche
- feste Maschen
- Maschen verdoppeln
- Maschen abnehmen
- Wendeluftmasche
- Vernähen
Abkürzungen
- M = Masche
- fm = feste Masche(n)
Wundere dich nicht, die Zunahmen werden versetzt gearbeitet. Dadurch sind sie im späteren Endergebnis unsichtbar und lassen dein Füchschen noch sauberer wirken.
Der Kopf
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM und markiere den Anfang mit einem Markierer. Benutze hierfür die von dir bevorzugte Hautfarbe.
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: Verdopple jede zweite M (18 M)
Schritt 4: 1 fM, verdopple danach jede dritte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 1 feste M (24 M)
Schritt 5: Verdopple jede vierte M (30 M)
Schritt 6: 2 fM, verdopple danach jede fünfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (36 M)
Schritt 7: 4 Runden fM
Schritt 8: 2 fM und danach 2 M zusammenhäkeln. Im Anschluss jede fünfte und sechste M zusammenhäkeln, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (30 M)
Schritt 9: 3 Runden fM
Schritt 10: Jede vierte und fünfte M zusammenhäkeln (24 M)
Schritt 11: Häkle sechs Runde fM
Schritt 12: Wechsle zur zweiten Farbe und häkle eine Runde fM
Funfact: Obwohl ich vorgeschlagen habe, dass deine Katze schwarzes Fell haben könnte, stellt genau das ein Problem dar. Schwarze Tiere haben es schwer, wenn sie einmal im Tierheim landen, aber keine haben es so schwer wie schwarze Katzen. Der Aberglaube und die tief verwurzelten Vorurteile, dass sie Unglück bringen, sind weit verbreitet. Doch das ist nicht alles! Während schwarze Tiere in den letzten Jahrzehnten vor allem aus Angst gemieden wurden, gelten sie heute als “Instagram-unfreundlich”, da sie weniger fotogen sind als beispielsweise dreifarbige “Glückskatzen”.
Der Körper
Schritt 1: Verdopple jede vierte M (30 M)
Schritt 2: 2 fM, verdopple danach jede fünfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (36 M)
Schritt 3: Verdopple jede sechste M (42 M)
Schritt 4: 3 fM, verdopple danach jede siebte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 3 fM (48 M)
Schritt 5: 15 Runden fM
Schritt 6: 3 fM, 2 M zusammenhäkeln, danach jede siebte und achte M zusammenhäkeln. Häkle am Ende 3 fM (42 M)
Schritt 7: Häkle jede sechste und siebte M zusammen (36 M)
Schritt 8: 2 fM, 2 M zusammenhäkeln, danach jede fünfte und sechste M zusammenhäkeln. Häkle am Ende 2 fM (30 M)
Schritt 9: Häkle jede vierte und fünfte M zusammen und beende die Runde mit einer Kettmasche in die erste M der neuen Runde. (24 M)
Schritt 10: Schneide einen längeren Faden ab, damit der Boden noch angenäht werden kann.
Der „Boden“
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: Verdopple jede zweite M (18 M)
Schritt 4: 1 fM, verdopple danach jede dritte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 1 fM (24 M)
Schritt 5: Häkle eine Kettmasche und vernähe den Faden.
Nähe den Körper und den Boden zusammen.
Funfact: Nicht nur in der Folklore spielen Geister eine Rolle, sondern auch in den verschiedensten Religionen weltweit. Oftmals werden damit die Seelen der Verstorbenen gemeint, die entweder ins Jenseits übergehen oder weiterhin auf der Erde verweilen. Das weltberühmte und mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannte Fest “Día de Muertos” findet jährlich in Mexiko statt. Anders als in unserer Kultur, in der den Toten still und eher trauernd gedacht wird, feiern die Mexikaner in bunten Gewändern, mit leckerem Essen, farbenfrohen Laternen und bemalten Gesichtern. Im Volksglauben ist tief verankert, dass an diesem Tag die Geister (Seelen) ihrer Verstorbenen zu ihnen kommen und sie alle gemeinsam feiern.
Augen
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Nimm dein Kontrastgarn (in meinem Fall schwarz) und sticke 3 Fäden ein. Tipp: Wenn du auf der Rückseite einstichst, ist der Faden später unsichtbar 🙂
Nähe die Augen an den Kopf fest. Um es möglichst symmetrisch zu halten, fixiere die Augen zuvor mit Stecknadeln.
Schnauze
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: 3 Runden fM
Im Anschluss sticke die Nase und die Schnauze auf. Ich habe dafür von Innen durch das Loch des Magic Rings gestochen und dann einfach ein paar mal den Faden von Außen nach Innen gestochen. Sei kreativ und gestalte das Schnäuzchen, wie du es möchtest!
Die Schnurrhaare unseres Kätzchens habe ich erst am Ende gearbeitet. Dafür habe ich einfach durch die fertig angenähte Schnauze Fäden mit der Nadel gezogen und diese im Anschluss mit einer Nadel aufgespalten. Du kannst natürlich auch die Schnurrhaare von innen festnähen, wenn die Schnauze noch nicht angenäht ist.
Funfact: Es gibt Geisterjäger, die ihre Jagd hauptberuflich ausüben. Vielleicht nicht ganz so wild, wie ihr berühmtes Vorbild die Ghostbusters, aber auch sie haben sich ein breites Sortiment an Hilfsmitteln aufgebaut.
Bettlaken
Vorab: Bitte beachte, dass der „Ausschnitt“ sich danach richtet, wie du deine Augen und die Schnauze annähst. Ich habe einfach immer mal wieder eine kleine Anprobe gemacht und die Variante aufgeschrieben, die mir gefallen hat. Achte bei der Anprobe nur darauf, dass das Laken vernünftig und mittig auf dem Kopf sitzt. Am einfachsten ist es, wenn du in das Loch des Magic Rings eine Stecknadel steckst und sie auf die Mitte des Magic Rings des Kopfes piekst. So liegt die Mitte genau auf der Mitte.
Wichtig: Wendeluftmaschen zählen nicht als Masche. D.h. du häkelst eine Luftmasche, wendest deine Arbeit und stichst direkt in die erste Masche ein.
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM und markiere den Anfang mit einem Markierer.
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: Verdopple jede zweite M (18 M)
Schritt 4: 1 fM, verdopple danach jede dritte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 1 feste M (24 M)
Schritt 5: Verdopple jede vierte M (30 M)
Schritt 6: 2 fM, verdopple danach jede fünfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (36 M)
Schritt 7: Verdopple jede sechste M (42 M)
Schritt 8: 4 Runden fM
Sobald du die letzte Runde beendet hast, häkeln wir das erste Loch – unser kleiner Geist soll schließlich was sehen können 🙂 Hierfür wechseln wir vom „Häkeln in Runden“ auf „Häkeln in Reihen„.
Schritt 1: Häkle eine Wendeluftmasche und häkle die Runde zurück, bis zu den letzten 8 Maschen vor dem Maschenmarkierer. Diese Maschen werden nicht gehäkelt.
Schritt 2: Häkle erneut eine Wendeluftmasche und häkle so lange zurück, bis zu zu deiner Wendeluftmasche der Vorreihe angekommen bist.
Schritt 3: Wiederhole Schritt 1 +2
Jetzt stehst du wieder am Ausgangspunkt, nur dass wir jetzt ein wenig an Höhe gewonnen haben. Nun müssen wir die beiden Maschen an den Kanten zusammenhäkeln, damit wir wieder in Runden häkeln können.
Schritt 1: Häkle 8 Luftmaschen, steche auf der anderen Seite wieder ein, häkle eine feste Masche und die gesamte Runde zu Ende.
Schritt 2: 1 Runde fM
Damit die Schnauze genügend Platz hat, muss natürlich auch dafür ein Loch ins Bettlaken geschnitten werden. Die Schnauze ist etwas schmaler, als es die beiden Augen nebeneinander sind. Von daher lassen wir 2 feste Maschen weniger frei.
Schritt 1: Häkle 1 feste Masche in der neuen Runde
Schritt 2: Häkle eine Wendeluftmasche und häkle die Runde zurück, bis zu den letzten 6 Maschen. Die werden nicht gehäkelt.
Schritt 2: Häkle erneut eine Wendeluftmasche und häkle so lange zurück, bis zu zu deiner Wendeluftmasche der Vorreihe angekommen bist.
Schritt 3: Wiederhole Schritt 1 +2
Schritt 4: Nun verbinden wir die beiden Ecken erneut wie oben. Häkle 6 Luftmaschen, steche auf der anderen Seite wieder ein, häkle eine feste Masche und die gesamte Runde zu Ende.
Schritt 1: 5 Runden fM
Schritt 2: 3 fM, verdopple danach jede siebte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 3 fM (48 M)
Schritt 3: Verdopple jede achte M (54 M)
Schritt 4: 4 fM, verdopple danach jede neunte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 4 fM (60 M)
Schritt 5: Verdopple jede zehnte M (66 M)
Schritt 6: 5 fM, verdopple danach jede elfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 5 fM (72 M)
Schritt 7: Verdopple jede zwölfte M (78 M)
Schritt 8: Häkle 16 Runden feste Maschen
Schritt 9: Schneide den Faden nicht ab oder lasse ein ausreichend langes Stück, um eine weitere Runde damit häkeln zu können. Sichere ihn, wenn nötig, mit einem Maschenmarkierer.
Funfact: Heilsteine, nein! Geister? Vielleicht…! Obwohl der Großteil der deutschen Bevölkerung der Meinung ist, dass es Geister nicht gibt, kennt jede und jeder mindestens eine Person, die an deren Existenz glaubt. Die Meisten assoziieren im ersten Moment das typische Schloßgespenst, aber spätestens bei der Frage, ob jemand an die Seelen der Verstorbenen glaubt, bröckelt die Mauer.
Falten
Wie du siehst, ist der Umhang aktuell noch sehr groß. Das legt sich, sobald wie die Falten gearbeitet habe. Nimm hierfür weißes Garn und die Innenseite deines Umhangs.
Stich mit deiner Stopfnadel immer über Kreuz und etwas höhenversetzt in deine Arbeit ein. Durch das spätere Zusammenziehen bildet sich eine Falte auf der Außenseite. Vergiß nicht, deine Fäden zu verknoten oder zu vernähen.
Du kannst deine Falten so gestalten, wie du möchtest. Kein Tuch und kein Bettlaken fällt wie ein Anderes. Größere und kleinere Falten kombiniert ergeben einen realistischeren Look und machen auch bei der Näherei viel mehr Spaß! 🙂 Besonders schön sind die kleinen Falten am unteren Rand, wo dein Bettlaken auf dem Boden aufliegt.
Hast du alle Falten gearbeitet, häkle eine Runde feste Maschen mit dem zuvor stillgelegten Faden. Dadurch sieht es geschmeidiger aus. Beende deine Arbeit mit einer Kettmasche und vernähe den Faden.
Inspiration
- Als Dekorationselement passt das kleine Gespenst hervorragend zu unserem Kürbis. Die Anleitung findest du HIER
- Keiner guckt deinem Gespenst unter das Röckchen! Verwende Garnreste und keinem wird es auffallen 🙂
- Du kannst natürlich auch weitere Löcher in deine Arbeit einarbeiten. Zum Beispiel würden die Arme und das Schwänzchen sicherlich auch gerne rausschauen.
- Wer sagt, dass es eine Katze sein muss?
- Du kannst zusätzlich noch den Effekt der Falten verstärken, in dem du ein wenig die Seiten mit dunkler Tusche abpinselst.
- Warum muss es ein weißes Bettlaken sein? Vielleicht geht auch eins mit kleinem Blümchenmuster (aufgestickt)? Letztendlich ist es ein Katzenkind, welches sich darunter versteckt und Kinder nehmen alles 🙂
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