Mein letzter Adventskalender ist wirklich wirklich WIRKLICH lange her und während alle um mich herum jedes Jahr täglich ein Türchen öffnen konnten, ging ich leer aus. Aber weder ein Tee-, noch ein Schokoladen- oder ein teurer Kosmetikadventskalender konnten mich begeistern und so blieb mir nur ab und an ein Rubbellos zu kaufen und auf bessere Zeiten zu hoffen.
Dank Instagram war es in diesem Jahr so weit und im Sommer entdeckte ich die wunderbare Welt der Garnadventskalender für mich. Ich durchstöberte das Internet und wartete gierig darauf, dass einer meiner Stammfärberinnen einen Post bzgl. der Adventskalender absetzte. Als es endlich so weit war, zögerte ich nicht lange und kaufte bereits im Hochsommer für die kalten Tage meine kleine Freude, verpackt in 24 kleinen Portionen, ein. Ich entschied mich für die dezentere Version des „Mondschaf-Kalenders“ und war ganz froh, dass die Lieferung erst im November, erfolgte… denn eigentlich sind Überraschungen absolut nicht mein Ding 😀
Passend zum Kalender, der aus einem großen 100 Gr. Strang sowie 23x 20 Gr. Strängen bestand, wurde am 30.11. eine Anleitung einer bekannten Designerin (Feinmotorik) per E-Mail versandt und damit der KAL „plaidventshawl“ ins Leben gerufen. Die Anleitung ist wunderbar eingängig und kann den individuellen Wünschen ein wenig angepasst werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Garnkalendern finde ich es ganz charmant, dass ich nicht mehrfach das Muster wechseln und aktiv denken muss. Gerade, wenn man versucht den Strang taggleich zu verstricken und zum Team der Langsam-Stricker gehört, ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Muster genau richtig. Draufgängerisch habe ich auf die Maschenprobe verzichtet, mich für die mittelbreite Variante und für meine 3,5er KnitPro Nadeln (Werbung) entschieden.
Stand 01.01.2021: Ich bin bei der vorletzten Farbe angekommen. Nach wie vor bin ich ganz verliebt und vollkommen zufrieden mit meiner Garnauswahl. Der Kalender ist wunderbar stimmig, das Garn ist kuschelweich und die Anleitung kann ich auch nach einigen Tagen Stillstand noch immer auswendig. Einzig und allein die Fäden bleiben ein kleiner Alptraum. Ich habe die Chance genutzt und an dem Geburtstag meiner Mutter und an Weihnachten schon einige Fäden vernäht. Während einer Unterhaltung hätte ich das Muster nicht fehlerfrei stricken können, also blieb mir nur das Vernähen. Durch diesen kleinen Trick habe ich immerhin schon etwas über 1/3 vernähen können. Da ich den Faden teile, bevor ich ihn vernähe, werden aus den ca. 85 Fäden 170. Währenddessen könnte ich mich selbst in den Popo beißen, aber das Ergebnis ist um einiges schöner, als wenn man den Faden als Ganzes vernäht. Probiert es mal aus!
Stand 29.01.2021: Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen! Zugegeben, bereits vor zwei Wochen, aber ich habe ganz vergessen darüber zu berichten 🙂 Wie angekündigt, habe ich jeden einzelnen Faden geteilt und nahezu unsichtbar vernäht. Im Anschluss wurden ca. 6.000 Kettmaschen (!!!) eingehäkelt und ich war sehr froh, meine bequemen addi Swings Häkelnadeln (Werbung) zu haben. Allerdings überlegte ich bereits zu diesem Zeitpunkt, wie ich dieses 3 Meter-Monster spannen könnte. Im Gegensatz zu den meisten habe ich keine Spannmatten in meinem Schrank und hänge meine Dreieckstücher einfach mit Wäscheklammern beschwert an meiner Wäscheleine auf.
Bei diesem großen Prunkstück musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ich durchwühlte das Internet und suchte nach Yogamatten, Spielmatten, „professionellen Spannmatten“ (Werbung) und sonstigen Schaumgummiunterlagen. Ich las die Bewertungen bei allen Onlinehändlern durch und sogar die von Stiftung Warentest. Mir war es wichtig, dass meine Matten keine Giftstoffe beinhalten, die evt. in das nasse Garn einziehen könnten, welches ich mir im Anschluss um den Hals wickle. Unterm Strich habe ich kein Produkt gefunden, was meinen Ansprüchen entsprochen hat, OBWOHL ich sogar nach Krabbelmatten für Babys gesucht habe. Sogar mein Freund suchte mit und bestärkte mich darin, dass man am Ende doch eh nicht sehen würde, ob der Schal gespannt wurde und wir einigten uns darauf, dass es nicht notwendig ist. Nach wie vor kann ich sehr gut mit dieser Entscheidung leben und bin sehr sehr glücklich mit dem Ergebnis!
Kleiner Nachtrag vom 24.04.2021: Als hätten sie es gerochen, haben die Strickelfen ihren jährlichen StrickelfenKAL meinen Bedürfnissen angepasst! Mein Plan sah vor, im April ein Paar Restesocken aus dem Kalendergarn zu stricken und schwupp.. Sie riefen den #aprilvent ins Leben. Im Zuge dessen wurden die User aufgerufen, ihre Garnkalender auszukramen, die Nadeln zu wetzen und ein wenig Stashabbau zu betreiben. Und nicht nur das! Sie ließen es sogar einige Tage schneien! 🙂
Zwar habe ich noch immer einige Reste übrig, aber ich bin mit dem Paar sehr zufrieden. Die Socken habe ich Toe-up gestrickt und jeweils mit einem Ende des Kalenders begonnen (s. Blogbeitrag „Restesocken stricken„). Zugegeben, die eingehäkelten Kettmaschen sind in Sockenform noch ein wenig nerviger, aber das Ergebnis entschädigt für alles oder? So verliebt ich bin, so sehr wird mich der Abschied schmerzen… Aber ich denke, meine Mama wird sich über das Paar sehr freuen.
Nachtrag 05.02.2022: Mittlerweile traue ich mich bei Weitem mehr und habe eine eigene Anleitung für Garnadventskalender geschrieben. Vielleicht gefällt sie dir - die Anleitung findest du HIER.
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Notburga Schöllhorn
24. Mai 2024 — 11:28
Ich bin schon vom lesen und schauen ganz begeistert. So etwas möchte ich auch mal machen. Wie bekomme ich solch einen Garn Kalender?
Liebe Grüße Notburga
Woll.Verine
30. Mai 2024 — 15:09
Ich grüße dich! 🙂
Solche Kalender findest du bei vielen Handfärberinnen und Handfärbern. Allerdings ändern sich immer mal wieder die Konzepte, weswegen leider immer etwas suchen muss 🙂
Liebe Grüße
Steffi