Worum geht es hier? Ganz einfach! Ich möchte meine Plattform und Reichweite nutzen und nach und nach kleinere Designerinnen und Designer vorstellen, die gerade am Anfang ihrer Karriere sind. Oft haben sie wunderschöne Anleitungen, aber es fehlt an der hart zu erkämpfenden Sichtbarkeit. Unsere digitale Welt ist schnell, unpersönlich und meist nur auf Masse trainiert. Wer nicht am Fließband produziert, geht schlichtweg verloren.

Ein Blog funktioniert traditionell anders und ich weiß, dass viele gerne nach Neuem stöbern, in der Badewanne lesen oder auch während der langen Bahnfahrt. Ich freue mich daher, dass mein erster „Testballon“ sofort zugesagt und mir einen spannenden Text geschickt hat. Falls du auch Interesse an einem eigenen Blogbeitrag hast, melde dich gerne unter kontakt@verdrehtemasche.de mit einer kleinen Vorstellung, wer du bist und wir schauen mal, was wir machen können (:

Jetzt aber zur wichtigsten Person in diesem Beitrag! Ulrike kenne ich von Instagram, wo sie unter das.ulikat zu finden ist. Unser bisheriger Austausch und die Unterhaltungen waren immer sehr herzlich, weswegen sie mir auch sofort einfiel, als mir die Idee zu dieser neuen Rubrik kam. Vielen Dank für dein Vertrauen und für deinen kleinen Einblick in die für dich noch so neue Welt der Selbstständigkeit. Bühne frei und viel Spaß beim Lesen 🙂

Ihren Shop findest du übrigens hier:


Wer bist du?

Ich heiße Ulrike, du kannst aber Uli sagen. Unter dem Künstlerinnen-Namen „das ulikat“ habe ich mich dieses Jahr mit meinen Kreativ-Arbeiten selbstständig gemacht.

Ich bin 39 Jahre alt und habe vor langer Zeit mal Kunstgeschichte studiert, wobei ich mich schwerpunktmäßig mit dem Mittelalter beschäftigt habe. Hobbymäßig habe ich für mich und meine ganze Familie Gewandungen im Wikinger-Stil geschneidert. Ich liebe Märchen, Fantasywelten und Sagengestalten und bin besonders fasziniert vom Düsteren, Morbiden und Geheimnisvollen.

Nenne doch mal drei schnelle „Fun Facts“ über dich!

  • Ich esse mindestens einmal pro Woche Ramen.
  • Ich höre jeden Tag True Crime-Podcasts (ich kann das nur hören und nicht anschauen).
  • Ich liebe schöne Kostüme. Darauf achte ich besonders in Film- und Fernsehen. Wenn mir die Kostüme nicht gefallen, dann ist für mich die ganze Serie oder der Film nur halb so interessant.

Warum hast du dich mit „das ulikat“ selbstständig gemacht?

Wenn ich sage, dass ich schon von klein auf den Wunsch habe, kreativ zu arbeiten, klingt das natürlich ziemlich klischeehaft. Aber so ist es, ehrlich! Ich habe schon immer den Drang, mich auf die eine oder andere Art kreativ auszuleben.

Ich habe während und nach meinem Studium eine Menge Jobs gemacht und Hobbys ausprobiert, aber nichts hat mich so nachhaltig begeistert wie das Arbeiten mit Wolle, Garn und Textilien. Nachdem dieses Jahr eine befristete Beschäftigung endete, habe ich mir einen Ruck gegeben und beschlossen, mit meinen Fertigkeiten etwas zu machen, was mir wirklich am Herzen liegt. Mal ehrlich – wer träumt nicht davon, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen? Es wäre auf jeden Fall ein Job, bei dem ich mir vorstellen könnte, ihn die nächsten 30 Jahre zu machen – ein Gefühl, das ich bei meinen bisherigen Anstellungen eigentlich nie habe.

Warum war deine erste Anleitung die Meerjungfrau?

Wie schon gesagt, finde ich Fantasy-Kreaturen besonders spannend. Die
Meerjungfrau ist einerseits eine Erinnerung an meine Kindheit, aber auch ein starkes Motiv in der Popkultur. Und klar denken wir bei der kleinen Meerjungfrau häufig erstmal an Arielle, die ja schon ein bisschen rebellisch ist, am Ende aber doch wieder ihr Glück nur darin findet, den Prinzen zu heiraten. Ich wollte gerne noch einen Schritt weitergehen und eine Meerlady erschaffen, die etwas rotziger und unverschämter ist und auf die gesellschaftlichen Meervolkkonventionen“ pfeift.

Meine Faszination für das Düstere und Morbide hat sich bei mir persönlich
auch in einer „schwarzen Phase“ ausgedrückt, in der ich total gothic-mäßig unterwegs war. Warum sollte nicht auch meine Meerjungfrau, so einer Subkultur anschließen? Und mit dieser Idee ist dann meine erste Anleitung entstanden, mit der ich sehr zufrieden bin. Ein Prozess, bei dem ich viel gelernt habe!

Vor welchen Herausforderungen siehst du dich als Newbie in der Selbstständigkeit?

Die erste Herausforderung war es, überhaupt den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ich mochte am Anfang gar nicht darüber sprechen, was ich tun möchte, weil ich immer dachte, dass mich andere gar nicht ernst nehmen. Aber als ich mich dann öffnete, habe ich tatsächlich in meinem Umfeld nur positive Bestärkung erfahren. „Ich hab doch immer gesagt, dass du was aus deinen kreativen Fähigkeiten machen sollst!“ habe ich nicht nur einmal gehört.

Ich habe noch einiges zu lernen, was die Unternehmensführung betritt. Von Buchhaltung über Marketing bis hin zu Produktfotografie. Ein eigenes Business zu führen, ist sehr Vielschichtig. In einer größeren Firma, wie die, bei denen ich bisher arbeitete, gibt es für jeden Bereich spezialisierte Mitarbeitende. Als Selbstständige muss ich alle Bereiche selbst abdecken und den Überblick behalten.

Neben meinem Shop habe ich auch noch Familie, was ein besonderes Maß an Disziplin und Planung erfordert, damit ich meine selbst gesteckten Deadlines auch einhalte. Gleichzeitig spornen mich die vielen talentierten Künstler:innen in den sozialen Netzwerken an, immer besser zu werden und mich bezüglich Produkt-Qualität und Präsentation zu steigern. Hierbei gilt es dann auch, manchmal aufkommende Selbstzweifel zu besiegen.

Und was sind deine Pläne? Wohin geht die Reise mit „das ulikat“?

Ich will erstmal auf dem eingeschlagenen Weg bleiben und bekannten Fantasywesen einen rebellischen, etwas düsteren Twist verpassen. Die nächste Anleitung kommt wieder aus einem Andersen-Märchen und wurde später disneyfiziert“. Das meine Wahl hierauf gefallen ist, war aber, ehrlich gesagt, eher ein spontaner, kreativer Prozess und kein nüchterner Business-Plan“.

Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, noch mehr Arbeit in das Character Design zu stecken. Mit jeder neuen Figur möchte ich eine Geschichte erzählen und die Fantasie anregen. Dabei will ich, wie gesagt, auch technisch und kreativ nicht stehenbleiben, sondern Neues ausprobieren und noch mehr ins Detail gehen.


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