Beginnen wir, mit einem Rückblick auf den Sommer 2020…
„Es ist mal wieder passiert! Ich wurde instagramifiziert.
Vor einigen Wochen rief der Frickelcast zum diesjährigen #paillettenperlenplunderfal auf. Wie in jedem Jahr, wurden einige sog. Plunderpaten hinzugeholt, die durch ihre kreativen Ideen und Anleitungen die Massen zum mitfrickeln begeistern sollten. Es wurde genäht, gestrickt, gehäkelt, gemalt und vieles mehr. Die Plunderpatinnen Tanja Steinbach, die manche von euch vllt. auch aus dem ARD-Buffet kennen, entwarf einen funkelnden Seelenwärmer, der aus einem wundervollen Garnmix von Lana Grossa gestrickt wird. Verstrickt wird ein Basisgarn, in dem Fall die Brigitte No. 3 (Werbung) und die beiden Beilaufgarne Brillino (Werbung) und Diamante (Werbung) . Leider habe ich mich sofort in die bunte Farbpalette, die funkelnden Pailletten und den glitzernden Mix verliebt und würde gerne sofort losstricken, aber das Garn ist aktuell noch zu neu und mein kleines Garngeschäft hat noch kein einziges Knäuel vor Ort. Es beginnt also das lange Warten…“
Sachstand Mai 2021…
Nach einiger Zeit schrieb mein Garngeschäft des Vertrauens, dass das Garn nun vorrätig sei und ich es abholen könne. Mit Hilfe der netten Verkäuferin suchte ich nach einem Ersatz für das eigentlich zu verwendende Mohairgarn, da ich dieses Material nicht verstricken möchte. Unter mehren Vorschlägen fiel mir die Ecopuno Print auf. Die Ecopuno hatte ich bereits für mein Maeva-Tuch(#TahitiKAL) genommen und bin nach wie vor ein echter Fan dieses Garns. Ich kaufte die benötigte Menge, samt der zwei Begleitgarne, und schleppte meine Beute nach Hause.
Da ich den Seelenwärmer als mein Urlaubsprojekt auserkoren hatte, musste ich mich noch ein wenig in Geduld üben. Die Geduld reichte allerdings nur bis 2 Wochen vor meinen Urlaub und von meiner Neugierde überwältigt, schnappte ich mir mein Garn und verkroch mich für ein paar Stunden in mein Kämmerlein. Geschwind lernte ich den provisorischen Anschlag, strickte die ersten Reihen und erinnerte mich schnell zurück, wieso ich nie (!) Bobbel mit Cupro kaufe. Während ich mich an die Haptik der Brillino (Werbung) gewöhnen konnte, machte mir die Diamante (Werbung) deutlich mehr zu schaffen. Um auch das Garn einzeln präsentieren zu können, wollte ich im vorgegebenen Mustersatz den letzten Abschnitt durch die Diamante (Werbung) ersetzen. Ich strickte den Teil und erschauderte bei dem Gedanken, es noch mal tun zu müssen. Das Beilaufgarn ist eben etwas ruckelig, fühlt sich drahtig an und in diesem Fall rutschten die Pailetten nicht so über die Nadel, wie ich naiver Weise zuvor von ausgegangen war. Leider verlor ich eine Masche und durch die spezielle Beschaffenheit des Garns, rutschte die Masche natürlich direkt einige Reihen tiefer. Mein Versuch das Stück zu retten artete in einer Verschlimmbesserung aus, sodass ich den kompletten Teil vorsichtig öffnete. Zwar war die investierte Zeit weg, ich aber immerhin um eine Erfahrung reicher: Die Diamante (Werbung) stricke ich nie wieder als Single.
Meine erste Begeisterung bzgl. Garns war befriedigt und ich konnte das Strickstück gedanklich in meine Urlaubskiste packen, um dort entspannt mein Werk zu vollenden. Als der Urlaub dann endlich kam, rührte ich von zwei Wochen lediglich an drei Tagen mein Strickzeug an und es schien mir, als ob ich mental wirklich von allem Urlaub brauchte. An den letzten 3 Tagen schaffte ich jedoch einige Reihen und es bereitete mir wirklich Freude. Im Gegensatz zu vielen anderen, war ich von meiner Garnauswahl begeistert und bin es auch heute noch. Viele hatten das Problem, dass die Garne zu Ton-in-Ton waren und man keinen deutlichen Unterschied erkennen konnte. Allerdings…
Neben dem widerspenstigen Beilaufgarn ist der einzige Wehrmutstropfen das Vernähen der unzähligen Fäden. Wer schon ein Stück gestrickt hat, wird ein wahres Fadengewusel an der immer schräger verlaufenden Seite vorfinden. Zwar wird in der Anleitung darauf hingewiesen, dass der Verlauf schräg wird, allerdings steht das Wörtchen „leichter“ davor, während es bei mir eher ein „deutlicher“, „unübersehbarer“ oder auch „einer Skischanze ähnelnder“ Verlauf geworden ist. Unterm Strich fällt es nach dem Zusammenstricken der beiden Seiten nicht auf und zieht sich schön gerade. Klar… Fäden müssen vernäht werden und wer schön sein will, muss halt ein wenig leiden, aber sind wir mal ehrlich: Spaß macht es dadurch trotzdem nicht.
Ich strickte also weiter, hielt mich an den vorgegebenen Mustersatz und beendete irgendwann alle Wiederholungen, wie in der Anleitung beschrieben. Nun musste die Blende gestrickt werden und mein erster Versuch fiel dem Ribbelmonster zum Opfer. Die Ecopuno ist bedeutend feiner und in der von mir verwendeten Nadelstärke sah die Mischung aus 2 rechts, 2 links wirklich unsauber, löchrig und unschön aus. Ich nahm eine DEUTLICH kleinere Nadelstärke und strickte munter ringrum im Kreis, bis ich am Ende angekommen war und den Endfaden vernähen konnte. Ich fand MEINEN Seelenwärmer wunderschön! Die Farbkombination war einfach der absolute Knaller, das Glitzern und Funkeln und… die zu kleine Blende?!
Wie in diversen Blogbeiträgen bereits beschrieben, fiel auch hier ein Strickstück meinem logischen Denken zum Opfer. Natürlich konnte ich eine deutlich kleinere Nadelstärke nehmen und dadurch ein schöneres Strickbild erhalten. Ich vergaß jedoch, dass der REST eben NICHT in dieser NS gestrickt wurde und dadurch deutlich größer ausfällt und sich das komplette Verhältnis verschiebt. Dies hat zur Konsequenz, dass die Blende übern Hintern deutlich höher aufhört, als der restliche Seelenwärmer. Vielleicht ist das bei manchen Strickjäckchen nicht ungewöhnlich, aber irgendwie sieht es einfach falsch aus. Ich verlor die Motivation, die Freude und hatte nicht im geringsten Lust, die Fäden aufzutrennen und die wuseligen kleinen Maschen aufzufangen. Er landete in einer dunklen Ecke im Kleinerschrank.
Ausblick auf Januar 2022…
Der #machdasUfofertig Januar 2021 kam kurz darauf und damit leider zu schnell nach meinem Strickdesaster. Ich nahm mir andere Projekte vor, und strafte den Wärmer mit Missachtung.
Aber er liegt da. In meinem Schrank. Und er ist nach wie vor ein wunderschönes Stück! Um mir meinen Seelenwär-frieden wieder her zu stellen, habe ich den Entschluss gefasst, dass dieses Projekt im Januar 2022, zum #machdasUfofertigKAL2022, ein Ende finden wird. Entweder wird das gute Stück geribbelt und beendet (wahrscheinlich kaufe ich eine Ecopuno dazu und verstricke den doppelten Faden) oder es wird geribbelt und alles vernichtet. So oder so, brauchen wir beide einen Schlussstrich und ich hoffe, es gelingt mir, ihn zu vollenden…
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